“Der Tag könnte kommen, an dem die übrigen Kreaturen jene Rechte erlangen werden, die man ihnen nur von tyrannischer Hand vorenthalten konnte. Die Franzosen haben bereits entdeckt, dass die
Schwärze der Haut kein Grund dafür ist, jemanden schutzlos der Laune eines Peiniger auszuliefern. Es mag der Tag kommen, da man erkennt, dass die Zahl der Beine, der Haarwuchs oder das Ende des
Steißbeins gleichermaßen unzureichende Gründe sind, ein fühlendes Lebewesen demselben Schicksal zu überlassen. Was sonst ist es, was hier die trennende Linie ziehen sollte? Ist es die Fähigkeit zu
denken, oder vielleicht die Fähigkeit zu sprechen? Aber ein ausgewachsenes Pferd oder ein Hund sind unvergleichlich vernünftigere Lebewesen als ein Kind, das erst einen Tag, eine Woche oder selbst
einen Monat alt ist. Aber selbst vorausgesetzt, sie wären anders, was würde das nützen? Die Frage ist nicht: können sie denken? oder: können sie sprechen?, sondern: können sie
leiden?”
Jeremy Bentham (1748-1832): An Introduction to the Principles of Morals and Legislation, (1789)